
Blutgruppen-Diät
Vorab etwas zum Begriff Diät
Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet ursprünglich Lebensweise. Gerade bei der Blutgruppendiät steht nicht der mit dem Wort “Diät” assoziierte Verzicht im Vordergrund, sondern die Orientierung hin zu Lebensmitteln mit besonders positiven Eigenschaften.
Was soll denn eine Blutgruppendiät sein?
Bei der Blutgruppendiät geht es darum, einen auf den persönlichen Stoffwechsel abgestimmten Ernährungsplan zu erstellen, der besonders die spezifischen Merkmale der persönlichen Blutgruppe berücksichtigt.
Die Blutgruppendiät wurde durch das Buch „eat right 4 your type“ von Peter J. D´Adamo in den späten 1990er Jahren populär. Da sich die Blutgruppen im Laufe der Evolution zu unterschiedlichen Zeitpunkten entwickelt haben, sollen auch Lebensmittel unterschiedlich gut vertragen werden. D´ Adamo hat in seinem Buch unterschiedliche Nahrungsmittel für jede Blutgruppe nach dem AB0- System (eines von etwa 30 Blutgruppensystemen) zusammengestellt. Die Menschen mit Blutgruppe A besitzen beispielsweise Antigene vom Typ A und produzieren Antikörper gegen Typ B. Die Theorie: Die Antigene von Blutgruppen sind unverträglich mit verschiedenen Lektinen. Diese führen zu Verklumpungen und sind verantwortlich für Krankheiten.
Ist die Blutgruppendiät anerkannt?
Die Theorie gilt in Fachkreisen als umstritten, da es keine wissenschaftlichen Belege für die zugrunde liegenden Thesen gibt. Um diese Theorie zu belegen, müssten Studien vorhanden sein, die mit ausreichenden Probanden, einer Kontrollgruppe und ausreichender Dauer durchgeführt wurden. Außerdem sollten Endpunkte, wie das Auftreten einer Krankheit bei einer Kontrollgruppe definiert werden.
Trotzdem möchte eatr dir die Berücksichtigung der Blutgruppe bei der Lebensmittelwahl ermöglichen, denn unser Ziel ist es, denjenigen, die sich von dieser Diät eine Verbesserung ihrer Konstitution erhoffen, Vereinfachung, Überblick und vor allen Dingen Orientierung zu bieten.
Ist eine Diät überhaupt ratsam?
Eine ausgewogene Ernährung sollte in jedem Fall – unabhängig von der Art des Ernährungsmodells oder der Diät – immer oberste Priorität haben. Je durchmischter dein Einkaufskorb (über alle Lebensmittelkategorien, Marken und Preislagen hinweg), desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Unverträglichkeiten oder Krankheitsbilder zeigen. Je abwechslungsreicher dein Einkaufszettel, desto höher ist die Diversität deiner Darmflora und damit auch die Standhaftigkeit von Darmbarriere und Immunsystem. Wenn dich das Thema Darmgesundheit interessiert, kannst du dir in unseren Beiträgen Der Darm – das erste Gehirn aktuelle Erkenntnisse zu Gemüte führen.
Meistens fängt man zu einem Zeitpunkt an, über Diäten nachzudenken, in dem man Beschwerden hat, die lästiger sind als der Verzicht es wäre. Die meisten Patienten des Allgemeinarztes werden hinsichtlich ihrer Symptome therapiert, aber die Ursache wird in den allermeisten Fällen nicht gefunden. Verdauungsbeschwerden, chronische Schmerzen, Hautprobleme oder Adipositas – auch der Arzt kann oft nur spekulieren, woher die Probleme kommen, denn meist ist die Kombination aus Faktoren der Lebensweise und der Ernährung an den körperlichen Problemen schuld. Körper und Geist sind wie man so schön sagt nicht im Einklang. Im Moment dieser Erkenntnis ist es dann sehr wohl ratsam, an seiner Ernährung zu schrauben und die Belastungen durch den Alltag unter die Lupe zu nehmen. Eine Diät – oder sagen wir mal besser: Ernährungsumstellung – gibt einem das Gefühl, die körperliche (und geistige) Gesundheit selbst (!) beeinflussen und zumindest teilweise kontrollieren zu können. Allein diese Tatsache kann schon viel bewirken.
Wie funktioniert die Blutgruppendiät?
Gewisse Eiweiße aus der Nahrung können nach Adamo bei einer ungünstigen Blutgruppe Blutgerinsel und Krankheiten verursachen. Befolgt man diese Diät, können – laut Befürwortern – sogar Krankheiten geheilt werden. Es würde sich eine natürliche Balance wieder einstellen und damit verbunden könnte das optimale Körpergewicht wieder erlangt werden.
Für jeden der Blutgruppen-Typen Null, A, B oder AB werden die Lebensmittel in drei Kategorien eingeteilt: meiden, neutral und sehr bekömmlich. Du solltest insbesondere darauf achten, nicht nur die als positiv genannten Lebensmittel zu essen, sondern immer auch viele der neutralen Lebensmittel auf den Einkaufszettel zu setzen. Über die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen hinaus ist das auch wichtig, um ausreichend Abwechslung zu gewährleisten.
Blutgruppe Null
Die Blutgruppe Null mutierte vor rund 5 Millionen Jahren aus der Blutgruppe A. Sie ist mit 41% die in Deutschland am zweithäufigsten anzutreffende Blutgruppe. Menschen mit dieser Blutgruppe sollten auf Weizen, Getreide, Hülsenfrüchte und Milchprodukte verzichten. Obst, Gemüse und tierische Eiweiße hingegen wären vorzuziehen.
Hier findest du die Lebensmittellisten zu Blutgruppe Null
Blutgruppe A
Blutgruppe A gibt es schon seit vielen Millionen Jahren. Sie hat ihren Ursprung in Europa und ist nicht nur die älteste Blutgruppe, sondern mit 43% in Deutschland auch die häufigste. Mit der Blutgruppe A sollte man sich vegetarisch (Ausnahme sind hin und wieder ein Ei, einige Geflügel und Fischarten bzw. Meeresfrüchte) mit viel Gemüse, Getreide, Tofu, Bohnen und Obst ernähren, aber ohne Milch- und Weizenprodukte.
Hier findest du die Lebensmittellisten zu Blutgruppe A
Blutgruppe B
Bei Blutgruppe B sind Getreide, Hülsenfrüchte, Tomaten, Sesamkörner und Hühnchenfleisch zu meiden. Bevorzugt sollte Grünes Gemüse, Eier, Lamm, Kaninchen- und Wildfleisch werden.
Hier findest du die Lebensmittellisten zu Blutgruppe B
Blutgruppe AB
Der Speiseplan für die Bluttgruppe AB ist relativ einfach einzuhalten, denn er sieht lediglich vor, auf Schweinefleisch zu verzichten. Allerdings ist sie mit 5% bei uns sehr selten vertreten.
Hier findest du die Lebensmittellisten zu Blutgruppe AB
Quellen
[1] https://www.stern.de/gesundheit/ernaehrung/diaet/blutgruppendiaet—wie-sinnvoll-ist-die-blutgruppendiaet-und-laesst-sich-damit-abnehmen–3531002.html
[2] https://www.netdoktor.de/diaeten/blutgruppendiaet/
[3] Bechthold, D. o. t. A. (2013). Blutgruppendiäten ohne bewiesenen Nutzen R. W. Dr. Eva Leschik-Bonnet. Presse, DGE aus der Wissenschaft, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE).