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Die Bedeutung der Histaminunverträglichkeit bzw. Histaminintoleranz

Als Ursache der Histaminunverträglichkeit gilt ein Mangel des Enzyms, das Histamine abbaut. Allerdings gibt es laut der Leitlinie zum Vorgehen bei Verdacht auf Unverträglichkeit gegenüber oral aufgenommenem Histamin der führenden deutschen Institute für Allergologie und Immunologie aus dem Jahr 2021 keine Studien, die das belegen! Im Internet findet man noch immer Aussagen einer inzwischen überholten Studie, dass zwei Prozent der europäischen Bevölkerung von diesem – nicht angeborenen – Krankheitsbild betroffen seien (Tendenz steigend). Davon wiederum seien 80% weibliche Patienten mittleren Alters. Die Leitlinie betont, dass ein entsprechender Verdacht sich nicht immer durch verlässliche Laborparameter bestätigen lässt und vermutet, dass viele Menschen sich einer Diät unterziehen, obwohl das nicht nötig sei.

Bei der Histaminunverträglichkeit handelt es sich nicht um eine Allergie, auch wenn die Symptome ähnlich sein können. Zu den Symptomen gehören Hautrötungen, Ausschlag, Juckreiz, verstopfte oder feuchte Nase, Asthma, Migräne, Herz-Kreislauf- sowie Magen-Darm-Beschwerden. Diese Symptome können also nicht nachweislich auf einen Histaminüberschuss zurückgeführt werden.

Wer die genannten Symptome aufweist und sich nach Rücksprache mit dem Arzt trotzdem zu einer Histamin-meidenden Diät entschlossen hat, findet hier Lebensmittel, die auf dem Einkaufszettel landen dürfen.

Die Schwierigkeit, eine Histaminintoleranz zu diagnostizieren

Eine gesicherte Diagnostik bezügliche einer Unverträglichkeit von durch Lebensmittel aufgenommenes Histamin gibt es bisher nicht! Bevor eine Verdachtsdiagnose gestellt wird, sind Symptomatik und Differenzialdiagnostik zu klären und ob es Evidenz für den vermuteten Wirkmechanismus gibt, wie ist die Aussagekraft von ermittelten Werten. Eine Absicherung der Verdachtsdiagnose kann durch Provokation erfolgen, indem gezielt Histamin aufgenommen wird. Eine Schwierigkeit in der Meidung von Histamin in Lebensmitteln ist nicht nur die Gefahr einer Mangelernährung sondern auch der schwankende Gehalt in Lebensmitteln sowie Wechselwirkungen (z. B. behindert der Konsum von Alkohol den Abbau von Histamin).

Intelligente Ernährungsumstellung

Die Leitlinien empfehlen – unter ärztlicher Begleitung – eine dreistufige Ernährungsumstellung mit den 3 Phasen Karenz – Testphase – Dauerernährung.

  1. In der Karenzphase wird ca. 2 Wochen lang auf alles Verdächtige verzichtet, so dass vor allem Gemüse auf dem Speiseplan steht.
  2. In der bis zu sechswöchigen Testphase werden wieder verdächtige Nahrungsmittel eingeführt und die Wirkung unter Berücksichtigung individueller Einflussfaktoren wie Stress, Hormonstatus oder Medikamenteneinnahme beobachtet.
  3. Anschließend wird aus dem Ergebnis eine Dauerernährung konzipiert.

Fazit

Es wird vermutet, dass Histamin nicht der alleinige auslösende Faktor ist. Außerdem wurde bei Studien festgestellt, dass die Reaktionen auch durch Placebos hervorgerufen werden konnte. Der hohe Anteil an Frauen kann durch die Tatsachen zustande kommen, dass die Durchschnittsfrau sich nicht nur mehr mit Ernährung und ihrer Gesundheit beschäftig als der Durchschnittsmann, sondern sie auch Arztbesuche weniger mit Scham besetzt sind und sie obendrei eine sensiblere Wahrnehmung haben.

Diese Lebensmittel solltest du bei Histaminintoleranz meiden

Laut AOK-Magazin gibt es – neben Stress oder Medikamenten – bestimmte Lebensmittel, die die Histaminwerte direkt oder indirekt erhöhen können, die also bei einer Histaminintoleranz gemieder werden sollten.

Nahrungsmittel mit hohem Histamingehalt

  • Rotwein und französischer Champagner, wenn er aus roten Trauben hergestellt ist
  • Lang gereifter Käse, insbesondere Hartkäse
  • Joghurt und Buttermilch
  • Essig und Produkte mit Essig (beispielsweise eingelegtes Gemüse, Senf)
  • Backwaren, die Hefe enthalten
  • Pilze, Edelschimmel
  • Geräuchertes Fleisch (Schinken, Salami) und Innereien
  • Verschiedene Fischprodukte, insbesondere geräucherter Fisch und Konserven
  • Tomaten und Fertigprodukte mit oder aus Tomaten

Lebensmittel, die den Histaminabbau verzögern

  • Ananas
  • Papaya
  • Kakaoprodukte
  • Nüsse, Muskatnuss
  • Alkohol
  • Grüner und schwarzer Tee
  • Energydrinks
  • Lebensmittel mit Glutamat

Lebensmittel, die eine Ausschüttung begünstigen (Histaminliberatoren)

  • Kakaoprodukte
  • Erdbeeren, Pflaumen, Zitrusfrüchte, Ananas, Kiwi und andere Obstsorten
  • Champignons
  • Walnüsse, Haselnüsse
  • Wirbellose Meeresfrüchte wie Muscheln und Tintenfische
  • Zusatzstoffe, Gelatine, einige Konservierungsstoffe, Glutamat

Was darf ich bei Verdacht auf Histaminintoleranz essen?

Fleisch (3)
Fisch/Meeresfrucht (1)
Gebäck (1)
Getränke (2)
Pilze (0)
Nüsse und Samen (0)
Hülsenfrüchte (0)
Fertigprodukte (1)
Süßigkeiten (1)

Welche Lebensmittel sind teilweise verträglich?

Fleisch (1)

Rebhuhn

Obst (6)
Gemüse (3)

Aubergine

Zwiebel

Fisch/Meeresfrucht (1)
Eiweiss-/Ei-/Milchprodukt (2)

Ricotta

Gebäck (0)
Getreide (0)
Getränke (2)

Grüner Tee

Kaffee

Pilze (0)
Nüsse und Samen (2)

Mandeln

Sonnenblumenkerne

Gewürze (7)
Hülsenfrüchte (2)
Fertigprodukte (0)
Süßigkeiten (1)